Was ist Philanthropie?

Philanthropie ist in meinem Verständnis eine freiwillige private Handlung für einen gemeinnützigen Zweck. Damit schließe ich mich der Definition des Centers for Philanthropy Studies der Universität Basel an.

Philanthropie unterscheidet sich von der Tätigkeit gemeinnütziger Organisationen demnach dadurch, dass sie den Menschen in den Mittelpunkt stellt, die/der sich wertebezogen handelnd für das Gemeinwohl einsetzt.

Philanthropie findet nicht bzw. nicht nur in einem organisierten Rahmen statt. Auch die spontane Nachbarschaftshilfe, Sachspenden oder ehrenamtliche Arbeit gehören dazu.

Was Philanthropie kann

Philanthropie als Ergänzung zu institutionellem oder staatlichen Handeln ist für mich ein wichtiges Gegengewicht zum Individualismus, der unsere Gesellschaft zunehmend prägt.

Philanthropie ist selbstverständlich weniger skalierbar als staatliches oder institutionelles Handeln. Auch die Transparenz philanthropischer Aktivitäten hängt von den individuellen Entscheidungen der Gebenden ab.

Aber Philanthropie kann flexibler und schneller auf gesellschaftliche Bedürfnisse reagieren, da Spender:innen die Möglichkeit haben, ihre Ressourcen gezielter einzusetzen.

Die Women’s Society Berlin

Hier liegt auch der Grund, warum ich die Women’s Society als Giving Circle gegründet habe.

Ich beschäftige mich erst seit vergleichsweise kurzer Zeit intensiver mit Fragen der Geschlechtergerechtigkeit, bin also keine Expertin auf dem Gebiet. Aber ich habe sehr schnell wahrgenommen, dass der Bereich extrem underfunded ist. Hier braucht es mehr Awareness und flexibles, schnelles Handeln. Dafür will sich die Women’s Society einsetzen.

Die Women’s Society Berlin setzt im Wesen auf Philanthropie in Form von Spenden. Im Kontext von Geschlechtergerechtigkeit reicht Philanthropie aber auch darüber hinaus. Hier braucht es auch Zeit, Wissen und solidarische Anteilnahme, die geteilt werden müssen, um sozialen Wandel so ermöglichen.

Anna Poeschel


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